Künstler hautnah
Zum wiederholten Male lud der Berufsverband Bildender Künstler Niederbayern/Oberpfalz e.V. (BBK) zum Tag der Offenen Ateliers. Am 14. Oktober, dem Wahlsonntag, öffneten Regensburger Künstler ihre Ateliertüren, am 21. Oktober waren es bildende Künstler aus dem Landkreis.
In Zeiler befindet sich das Atelier von Katja Barinksy, die gemeinsam mit Anna-Maria Schirmer ausstellte. Die Werke der beiden Künstlerinnen ergänzten sich durch ihre unterschiedlichen Ansätze hervorragend. Katja Barinky verfolgt einen psychologischen Ansatz, der auf eindrucksvolle Weise aufzeigt, was Kunst kann: Die Künstlerin beginnt mit dem Malen und dann entwickeln sich „aus der abstrakten Komposition heraus Gestalten und Beziehungen, die das sinntragende Moment des Bildes ausmachen“ (vgl. „Konzept auf der Homepage der Künstlerin“). Darin ähnelt der Ansatz dem „automatischen Schreiben“.
Katja Barinsky vergibt auch nur selten Titel, oder wenn, dann legt sie sich in den Titeln nicht so sehr fest, weil beim Betrachter der eigene Deutungsspielraum des Betrachtenden zum Tragen kommen soll. Manch einer erkennt ganz klar eine Wasserfläche, wo ein anderer zum Beispiel einen Tisch sieht. Formen und Farben sind sehr expressiv.
Anna-Maria Schirmers Werke leben von einer reduzierten Farbigkeit. Die Künstlerin und promovierte Kunsterzieherin verfolgt einen philosophischen Ansatz. Sie setzt sich vor allem mit Erkenntnisprozessen auseinander, die bei der künstlerischen Arbeit zustande kommen. Die ausgestellten Arbeiten kreisten um das Thema „Steine“, die sich – so der Philosoph Wolfgang Welsch – auf elementarer Ebene nicht von Wolken unterscheiden würden. Den Teilchencharakter der Dinge greift die Künstlerin in mehreren Bildern auf. Um das „Innenleben“ der Steine geht es bei den ausgestellten Keramiken, die im Inneren schimmernd glasiert sind. Es sind Kunstwerke, die zum Nachdenken über Dinge anregen, zu denen der Mensch sich sonst nicht so viele Gedanken macht.
Es ist sehr erfreulich, dass Künstlerinnen wie Katja Barinsky und Anna-Maria Schirmer ihr Wissen und ihre Erfahrungen als Kunstpädagoginnen auch weitergeben. Genau solche Kunstlehrer brauchen wir – Menschen, die aufzeigen, was Kunst alles kann. Und das ist deutlich mehr, als einen möglichst realitätsgetreuen Baum oder Menschen zu zeichnen.
Ernst Geserers Atelier befindet sich in Schönhofen direkt an der Schwarzen Laber. Seine Zeichnungen, Kleinplastiken und Bildhauereien präsentierte er in seinem zweigeschossigen Atelier und einige Objekte auch im Garten.
Bettina und Heinrich Glas haben ihr Atelier in Nittendorf. Auf drei Geschossen zeigten Bettina und Heinrich Glas ihre Werke. Die beiden Künstler fertigen neben Skulpturen auch Zeichnungen, Grafiken, Malereien und Tapisserien (Bettina Glas) an.
Ihre Objekte und Bilder sind in diversen Institutionen und an zahlreichen öffentlichen Orten zu sehen. So zeichnet Heinrich „Heiner“ Glas zum Beispiel verantwortlich für die Gestaltung des Umspannwerkes am alten Ludwig-Kanal in Kelheim und für eine Großplastik an der Regensburger Universitätsbibliothek.
Bettina Glas‘ Werke sind u.a. Teil der Sammlungen der Regierung der Oberpfalz, der Universität Regensburg, der Handwerkskammer Regensburg und sind in mehreren Schulen und Krankenhäusern ausgestellt.
Weitere Informationen:
Katja Barinsky: www.katja-barinsky.de
Anna-Maria Schirmer: www.die-ideenwerkstatt.de
Ernst Geserer: www.artnet.de
Bettina Glas: www.wikipedia.org (Wikipediaartikel)
Heinrich Glas: www.heinrich-glas.de