Weltklassegeigerin Julia Fischer und Bratschist Nils Mönkemeyer zu Gast in Regensburg
Julia Fischer und Nils Mönkemeyer waren am Sonntag gemeinsam mit den Berliner Barocksolisten zu Gast im Regensburger Audimax. Willi Zimmermann, der Leiter der Berliner Barocksolisten, widmete das Konzert dem am Vortag in St. Petersburg verstorbenen Dirigenten Mariss Jansons.
Julia Fischer ist derzeit eine der bekanntesten Violonistinnen und wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2006 erhielt sie einen Ruf an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main – und wurde damit zur damals jüngsten Professorin an einer deutschen Hochschule. 2016 bekam sie das Bundesverdienstkreuz verliehen. Nils Mönkemeyer ist ein brillanter und vielfach preisgekrönter Bratschist und lehrt an der Hochschule für Musik und Theater München.
Gespielt wurden Carl Philipp Emanuel Bachs Sinfonie für zwei Oboen, zwei Hörner, Streicher und Basso continuo in Es-Dur, Wq 179 (Wotquenne-Verzeichnis) und sein Konzert für Violoncello, Streicher und b.c. in a-moll, Wq 170 in einer Transkription für Viola durch Nils Mönkemeyer.
Die zwischen 1741 und 1762 entstandenen Berliner Sinfonien sind eigentlich für ein vierstimmiges Streichorchester und Basso continuo bestimmt und wurden von den Berliner Barocksolisten, später auch von Nils Mönkemeyer dargeboten. Das Violoncello-Konzert in a-moll gehört zu den ältesten Konzerten für solistisches Violoncello in Deutschland. Es ist erstaunlich, wie dynamisch, geradezu stürmisch die Musik des 1714 in Weimar geborenen Carl Philiopp Emanuel Bach, der übrigens der bekannteste Sohn Johann Sebastian Bachs ist, daherkommt. Dem Ensemble und dem Solisten gelang es auf eindrucksvolle Weise, dieses eher unbekannte Werk lebendig werden zu lassen.
Nach der Pause stand Mozart auf dem Programm: Adagio und Fuge für Streicher c-moll, KV 546 und die Sionfonia Concertante für Violine, Viola und Orchester Es-Dur, KV 364. Neben dem perfekt abgestimmten Ensemble und Nils Mönkemeyer stand nun auch Julia Fischer auf der Bühne, die mit ihrer Violine in einen wunderbaren Dialog mit Mönkemeyers Bratsche trat.
Was für großartige Musiker! Die Begeisterung und Leidenschaft war durchgehend spürbar. Und wieder einmal fällt auf, dass das Audimax ein hervorragender Konzertsaal mit einer fantastischen Akustik ist. Es gibt keinen besseren Veranstaltungsort für die Odeon Concerte, in deren Rahmen regelmäßig Weltklassemusiker zu Gast in Regensburg sind.